Die Geschichte des Dorfes
Schmie
Der Name Schmie leitet sich vom Schmiebach (
Bildergalerie)
ab, der im
Südwesten von
Schmie entspringt und bei Vaihingen in die Enz fließt. Besonders in
trockenen Sommern versiegt der Oberlauf im Bereich von Schmie jedoch
fast vollständig.
Die genaue
Entstehungszeit kennt man nicht, aber man geht davon aus,
dass es den Ort zur Zeit der Karolinger bereits gegeben hat.
Im Lorscher Codex sind zwei Urkunden, die auf die Besiedlung des
Schmiegaus hinweisen:
Vom 21. Mai 788 gibt es eine Urkunde, in der „Theothilt in pago
Smegowe“ (= Schmiegäu) ihren Besitz an das Kloster Lorsch verschenkt.
Vom 18. Juli 788 gibt es noch einmal eine weitere Urkunde, in der ein
„Offo im Kraichgau“ seinen Besitz im „Schmiechendale“ (= Schmietal), an
das Kloster übergibt.
Der Ort Schmie wird erstmals urkundlich im Jahr 1308 genannt, als
Rudolf von Roßwag dem Kloster Maulbronn dort Güter schenkte.
Außerdem waren in Schmie die Herren von Enzberg, Wunnenstein und die
Grafen von Württemberg begütert.
Im Laufe des 14. Jh. erwarb das Kloster Maulbronn die Ortsherrschaft
über Schmie. Das Dorf wurde 1504 württembergisch, gehörte dann zum
Klosteramt und später zum Oberamt Maulbronn.
Von 1938 – 1973 gehörte es zum Landkreis Vaihingen, heute zum Enzkreis.
Von einem keltischem Flussnamen wurden abgeleitet „smichendale“ oder
Schmiegau, das aus mehreren Dörfern an der Schmie bis zur Mündung in
die Enz bestand.
Eine der wichtigsten Handels- und Fernstraßen von Frankfurt über Speyer
und Cannstatt nach Ulm führte bereits seit dem Mittelalter durch
Schmie. Alle diese Straßen standen unter dem Schutz des Königs. Die
Landesherren waren für den militärischen Schutz verantwortlich.
Schmie kann noch mehr Geschichte schreiben, denn zwischen dem
Schmiebach und dem Flüsschen Salzach in Maulbronn befand sich früher
eine Grenze, die Württemberg von der Pfalz trennte. An dieser Grenze zu
Schmie fand ein „Geleitwechsel“ statt, bei dem die Soldaten, die mit
dem Schutz und der Begleitung der Reisenden und Kaufleute beauftragt
waren, wechselten. Heute erinnert daran noch der Straßenname
„Glaitstraße“.
Seit 1970 gehört Schmie zur Stadt Maulbronn. Vorher war der Ort eine
selbstständige Gemeinde.
1988 wurde anlässlich „1200 Jahre Schmiegau“ ein großes Fest gegeben.
Als Geschenk und Sehenswürdigkeit wurde direkt neben der Kirche ein
Brunnen mit den Szenen des Dorfes dargestellt und eingeweiht.
An die besondere Geschichte der Steinhauer in Schmie erinnert heute das
Museum „Steinhauerstube“ im alten Rathaus Schmie.